Weg mit den Spionen, her mit den Spionen
Senat beschließt Pläne für Teufelsberg und BND-Areal
Auf dem Teufelsberg, von wo aus die alliierten Streitkräfte den Osten ausspionierten, soll es bald wieder nur noch Wald und Wiese geben. Dafür ist - quasi im Gegenzug - der Standort für die deutschen Spione an der Chausseestraße gesichert. Der Senat hat gestern die entsprechenden Änderungen im Flächennutzungsplan beschlossen.
Die Abhöranlage auf dem Teufelsberg mit der markanten Kugel auf dem Turm soll nach dem Willen der Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) abgerissen werden. Wer das bezahlt, ist noch unklar. "Der Eigentümer wird nicht aus der Verantwortung gelassen", sagte die Senatorin. Eine Kölner Investorengruppe wollte dort ein Tagungshotel und Wohnungen errichten. Das Projekt scheiterte. Die Kosten für den Abriss liegen laut Stadtentwicklungsverwaltung im "niedrigen Millionen-Bereich".
Mit den Plan-Änderungen ist nun auch das Gelände des ehemaligen Stadions der Weltjugend an der Chausseestraße in Mitte planerisch für den Bundesnachrichtendienst gesichert. Sie gehe nach wie vor davon aus, dass der Dienst von München nach Berlin umzieht, sagte Junge-Reyer. Nach den Neuwahlen wurde vor allem von bayerischer Seite die Debatte um den rund eine Milliarde Euro teuren Umzug und Neubau entfacht.
Weitere Änderungen des Nutzungsplans: Auf den nicht mehr benötigten Flächen am Güterbahnhof Grunewald ist nun Wohnungsbau möglich; die Spreepark-Fläche in Treptow-Köpenick wird als Kultur- und Freizeitpark gesichert. (tom.)
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